10 §. 4. Die Entstehung des Heldenthums.
Die sich in Wüsten oder Steppen verloren, waren
auf (Klein-) Viehzucht und zu einem immer unstät umher-
ziehenden Leben angewiesen, wie die Nomadenstämme der
Araber, Scpthen, Tartaren, Mongolen re.
Die in Gebirgen sich festsetzten, lebten von der Jagd
und verfielen bald leicht auch auf Krieg, der ihnen durch
Raub und Plünderung leichtere und größere Beute versprach
und manche von ihnen zuletzt zu Raubvölkern (wie z.b.
die Amalekiter, Midianiter re.), oder zu Eroberungs-
völkern (wie die Hunnen re.), ja manche solcher Iagdvölker
zu völligwilden (wiediekaraiben,Buschmänner re.) machte.
Die an w o h l g e l e g e n c n Meeren ihre Sitze auf-
schlugen (wie z. B. das kanaanitische Volk der Phönizier), kamen
auf Schifffahrt und dadurch auf den Seehandel,
welcher den Austausch von Natur- und Kunsterzeugniffen der
durch das Meer getrennten Länder bezweckt und nicht nur,
gleich dem Karawanenhandcl, die im Raum entferntesten
Völker in geistigen Verkehr setzt, sondern der auch damals
insbesondere verhinderte, daß die Bewohner der vordern
Küstenländer (des mittelländischen, schwarzen und indischen
Meeres) nicht in die Barbarei versanken, der die Bewohner
der Mittlern und nördlichen Länder der drei alten Welttheile
anheimfielen.
Die aber an u n w i r t h b a r e Meeresküsten gerie-
then, sahen sich genöthigt, ihr Daseyn mit Fischfang zu
fristen und in kärglicher Lage ein dürftiges geistiges Leben zu
führen, (wie z. B. die Samojeden, Ostjaken, Kamtschadalen,
Eskimo's rc.)
4. Die Entstehung des Heidenthums.
§. 4. <3e mehr die Menschen aus der ursprünglichen Überein-
stimmung mit dem Willen Gottes heraus und in den Eigen-
willen fielen, desto mehr entschwand ihnen das Bewußtseyn
ihrer ersten innigen Gemeinschaft mit Gott, desto weniger
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Vorrede.
Xi
dem Nothwendigen, Stabilen und Permanenten zu dem
Politischen d. i. dem Arbiträren, Veränderlichen, Wech-
selnden fortschreitet, indem sie die Geschichte, in welcher
sich auf dem ersteren das leztere ans der Vergangenheit
als ein gegenwärtiges so oder so gestaltet hat, als ihr
nothwendiges Mittelglied in sich aufnimmt.
Deßhalb habe ich aber auch in dieser neuesten Auf-
lage noch strenger als in den früheren beide Theile ih-
rem Begriffe nach zu sondern gesucht, in die natürliche
Geographie nur aufgenommen, was ihr angehört, und deß-
halb die ganze Städtebeschreibnng, da jede Stadt zur
Bedingung ihrer gegenwärtigen Gestalt die historische Ent-
wicklung des Landes und somit etwas rein politisches hat,
in die politische Geographie gesetzt, wahrend in dem na-
türlichen Theile nur der Name mit der Einwohnerzahl
und etwaigen Naturmerkwürdigkeiten angegeben ist, als
Bezeichnung der natürlichen Stelle, des Terrains, dem
dieser Name angehört. Dadurch ist die Abtheilung nach
Naturgrenzen um ein bedeutendes kleiner geworden, und
eignet sich deßwegen um so besser, wenn die Einleitung
einen ersten Curs des geographischen Unterrichts bildet,
zu einem im Verhältniß zum Alter und der Erkenntniß-
kraft der Schüler stehenden zweiten Cursus.
Dieser ersten Abtheilung sind, als nur Gegenstände
der natürlichen Geographie enthaltend, die für die Ueber-
sicht und den Unterricht so bedeutsamen Tabellen in einer
sehr vollständigen und durchaus revidirten Weise ange-
hängt. Es ist A. eine Gebirgstabelle, B. eine Höhen-
tabelle, €. eine Tabelle über die Vorgebirge, I). eine
Tabelle über die Meere, Meerbusen und Meerengen,
E. eine Flußtabelle, F. eine Tabelle über die Landseen,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Xix
über geographischen Unterricht.
und nach erweitert, zur Wiederholung für den Lehrer und für
die Reproduktion des Schülers den größten Nutzen gewahren.
Der ganze Unterricht wurde von nur nach einer sich selbst
darbietenden und in diesenr Buche deutlich hervortretenden Stufen-
folge nach dreifacher Abtheilung, wodurch sich drei genau in ein-
ander greifende geographische Leh'rcurse bilden, behandelt.
Erster Cursus.
In diesem ersten Curse für die untersten Classen der Lehr-
anstalten soll ein allgemeines und richtiges Bild der Gestalt
und Oberflache der Erde auf die oben bezeichnete Weise dem
Geiste der Kinder eingeprägt, alle geographischen Vorbegriffe
kurz entwickelt, durch Anschauung versinnlicht und erörtert wer-
den, damit auch dieser abstracte Theil der Geographie der Fas-
sungskraft des Schülers gemäß möglichst concret sich darstelle.
Dabei tritt die Uebung ein, sich auf den vorgelegten Planiglo-
bien, nach den acht ersten Himmelsgegenden (welche bei mir im
Lehrzimmer an den Wanden genau bezeichnet sind,) mittelst einer
selbstgefertigten Windrose schnell und genau zu orientiren. Zugleich
kann manches von den Naturprodukten und dergleichen erzählt,
besonders aber auf das Wichtigste der ganzen physischen Be-
schaffenheit der Erdoberfläche Rücksicht genommen, das Allge-
meine der Continente, Welttheile, Hauptinseln und Meere mit-
getheilt, sowie die bedeutendsten Stromgebiete und Abdachungen
der Länder als natürliche Gränzscheiden der Erdoberfläche darge-
stellt, und sogar die Lage der allerbedeutendsten Städte (deren
aber nur etwa wie bei Caspari in seinem ersten Curse sehr we-
nige seyn dürfen) angegeben werden; vor allem aber muß in
dieser ersten Entwicklung des allgemeinsten Theiles geographi-
schen Stoffes, das Gedächtniß der Kinder vor aller Ueberla-
dung mit Namen und Zahlen wohl bewahrt bleiben.
Zweiter Cursus.
Im zweiten Curse des geographischen Unterrichtes nahm ich
zuerst eine ganz genaue und detaillirte Erläuterung des Globus
und der Charten unter Benutzung des von mir revidirten größe-
ren Erdglobus *) mit den Schülern vor, bis sie von sämmtli-
*) Heidelberg, bei Meder 1222,
9
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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55
Zonen und Climate.
senkrecht auf diesen Erdgürtel fallen, so ist die Hitze auch viel
stärker in dieser Avne, als in den übrigen. Der Flächenraum
der heissen Zone beträgt über 3,700,000 szmeilen, und umfaßt
auf beiden Seiten des Aequators fast 47 Brcitegrade oder bei-
nahe 2/5 der ganzen Oberfläche der Erde. Die Länder dieses
Erdgürtels nennt man auch Tr open land er.
Die beiden Erdgürtel, welche zwischen den zwei Wcndezir-
keln und zwischen den Polarkreisen liegen, haben jeder eine Breite
von 645 Meilen oder 43 Breitegrade, über l/4 der Erdoberfläche,
und heißen ans der nördlichen Hemisphäre die nördliche ge-
mäßigte Zone (Zona septentrionalis. Zona temperata borealis),
auf der südlichen Hemisphäre, die südliche gemäßigte Zone
(Zona australis. Zona temperata australis). Auf diese beiden Erd-
striche fallen die Sonnenstrahlen schon beträchtlich mehr in schie-
fer Richtung; daher ist in denselben die Hitze mehr gemäßigt
und mit Kälte abwechselnd. Der Flächenraum jeder gemä-
ßigten Zone enthält über 2,400,000 ^Meilen.
Die beiden kleinsten Erdgürtel, welche von den Polarzirkcln
an um die beiden Pole herumlaufeu, enthalten von diesen Kreisen
bis zu den Polen jeder eine Breite von 352v4 Meilen, und
einen Flächen raum von beinahe 385,000 ^Meilen oder zu-
sammen fast V12 der ganzen Erdoberfläche. Den von dem nörd-
lichen Polarzirkel eingeschlostenen Thcil der Erdoberfläche nennt
man die nördliche kalte Zone (Zona frigida borealis); und
den, durch den südlichen Polarzirkel eingeschlostenen Raum, die
südliche kalte Zone (Zona frigida australis). Denn die Sonnen-
strahlen , welche auf die kalten Erdgürtel, worin noch überdem
eine Abplattung bemerklich ist, nur in ganz schiefer Richtung
fallen können, erwärmen diese Erdtheile am wenigsten; daher ist
hier meistens die Kälte sehr groß.
b. Durch diese Abtheilungen der Zonen, vermittelst der
Wende- und Polarkreise auf dem Globus, wird auch das phy-
sische Tlima der 5 Erd gürtet im Allgemeinen geographisch
aus dem Globus bestimmt. Man versteht darunter die Einwir-
kungen der Sonne auf die Lage und den Boden der großen Erd-
gürtel, die sich durch Wärme und Kälte im Großen offenbart,
und welche vom Aequator bis zu den Polen sehr verschieden sind,
auch viele Abweichungen in der Temperatur der Luft und des
Bodens zulasten. Daher muß man das physische Clima ein-
zelner Orte sorgfältig von dem ph »fischen Haupte lima eines
ganzen Erdgürtels unterscheiden. (Tab. Ii. Fig. 10.)
Auf diese heisse Zone fallen die Sonnenstrahlen, das ganze
Jahr hindurch, senkrecht, weil sie den höchsten Theil des Erdkör-
pers in sich faßt; daraus entsteht dort die größte Hitze auf der
ganzen Erdoberfläche. Daher ist dort auch kein solcher Winter, wie
bei uns, sondern es tritt statt dessen eine Regenzeit, welche meh-
rere Wochen oder Monate dauert, ein. Jedoch giebt es auch in
dieser Zone Hochebenen und Gebirge, wo die angenehmste Frühlings-
wärme und noch höhere, wo die empfindlichste Kälte immer herrscht.
C
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
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Inhalt: Zeit: Geographie
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34
Allgemeine Einleitung.
Auf die gemäßigten Zonen satten, bei ihrer starken Abda-
chung, die Sonnenstrahlen das ganze Jahr hindurch schräger. Daher
ist in denselben das p h ysisch e bl im a im Ganzen gemäßigt. Doch
ist auch die Temperatur in einzelnen Gegenden sehr verschieden.
Auf die beiden kalten Zonen fallen die Sonnenstrahlen
ganz schräg und gleiten gleichsam über diese beiden Erdstriche
nur hin, weil sie gegen die Sonne in ganz schiefer Richtung, bei
dem Umschwung der Erdkugel um ihre Achse, erscheinen. Deßwegen
ist das physische Clima in Absicht der Kälte weit stärkerund
anhaltender, als in den vorher erläuterten. Allein es giebt auch
hier Abweichungen vom Ganzen ans kurze Zeit / indem zuweilen
in einzelnen Gegenden die Hitze weit großer ist, als in einzelnen
Länderstrecken der gemäßigten Erdgürtel. Ein plötzlicher Ueber-
gan g der Wärme und Kälte an den Wende-und Polarkreisen
ist aber nicht vorhanden; sondern vom Aeqnatvr bis zu den Polen eine
a l l m ä h l i g e V e r ä n d er u n g, die von 10 zu 10 Graden erst in
ihrer Stufenfolge merkbarer, und durch die Schneelinie genauer und
bestimmter, hauptsächlich aber nur für die nördliche Hemisphäre,
bezeichnet wird. (Siehe unten §. 4. <1. und Tab. I. Fig. 2. 4. und 5.)
Zunächst um die Pole herum ist, bei der hier befindlichen
Abplattung der Erdkugel, eine große Strecke immerwährend mit
Eis und Schnee bedeckt, welche durch die hier so schwachen
Wirkungen der Sonnenstrahlen nie anfthanen können, und die
Eismeere sind an manchen Orten bis auf den Grund gefroren.
Auch ist die südliche Hälfte der Erdoberfläche gegen die kalte
Zone hin weit kälter, als die nördliche, wahrscheinlich weil
sich dort weniger Land befindet, als im Norden.
Auf die zahllosen Verschiedenheiten der climatischen
Verhältnisse wirken außer den Sonnenstrahlen noch gar viele
andere Umstände ein; z. B. der Wechsel der Jahrszeiten und
der Tage und Nächte; die Erhöhungen oder Niederungen eines
Erdstriches, die Ortslagen an der See, an Bergen und Flüssen;
Waldungen und große Sümpfe, der Enltnrgrad und die Beschaf-
fenheit des Erdbodens, die mannigfaltigen Arten der Gewächse;
Winde, Nebel, Regen n. s. w. Daher läßt sich eine genaue und
allgemeine Bestimmung des physischen Climas einzelner
Gegenden noch nicht angeben.
c. Eine höchstwichtige Erscheinung ist die verschiedene Dauer
der Lage und der Ltächte auf der ganzen Oberfläche der Erde,
die auf beiden Hemisphären vom -Aeqnatvr bis zu den Polen in
genau bestimmtem Verhältniß sich verändert. Dieser Unterschied
rührt, wie jener der 5 Hanptzonen, von der Einwirkung der
Sonnenstrahlen, oder von der geraden oder senkrechten, mehr sebie-
fen oder ganz schrägen Richtung derselben her. (Tab. Ii. Fig. 10.)
Schon seit langer Zeit theilt man ans diesem Grunde die
beiden Hemisphären nach den Parallelkreisen in 50 schmale Erd-
striche, Climate der Lages- und Ltachtlangen (mathe-
matische oder astronomische Climate) genannt, ein, welche,
sich auf die Vertheilnng des Sonnenlichts gründend, die Dauer
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
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59
Ekliptik.
Die Bewohner dieser Erdgegenden nennt man, so wie die
unter dem Aequator wohnenden, jährlich zw e i ma l Zweischar-
tigte (Amphiscii), weil sie ihren Schatten in dem einen Sommer
gegen Süden, in dem andern aber gegen Norden werfen, wenn
aber die Sonne im Zenith über ihnen steht, nnschattig sind.
tl. In den beiden gemäßigten Zonen, auf welche die
Sonnenstrahlen immer schräger auffallen, je weiter sie gegen
die Pole vorrücken, und über welchen die Sonne nie senkrecht
steht, finden sich'alle vier Jahrszeiten, jede nur ein-
mal, während dem Laufe eines Jahres. Wenn die Sonne über
den Aeguinvctialpunkten steht, so ist es in diesen beiden
Zonen Frühling und Herbst, und die Tage und Nächte sind
sich gleich am 23. März und am 23. September. Steht die Sonne
senkrecht über den S v l st i t i a l p n n k t e n der Wendekreise: so
haben die gemäßigten Zonen Sommer oder Winter, aber im-
mer entgegengesetzt. Denken wir uns dieselbe bis anf den Sol-
stitialpnnkt im Wendekreis des Krebses hinaufgerückt, so hat die
nördliche Halbkugel Sommer, und der längste Tag tritt
in dieser Zone immer am 23. Juni ein. Anf der südlichen
Halbkugel ist es aber um diese Zeit Winter, weil die Son-
nenstrahlen in der schrägsten Richtung auf sie fallen und in jenem
gemäßigten Erdgürtel ist der kürzeste Tag am 23. Juni. So
ist cs denn auch umgekehrt bei uns Winter, und der kürzeste
Tag am 23. Dezember, wenn die Bewohner der südlich gemä-
ßigten Zone Sommer und ihren längsten Tag am 23. Dezember
haben.
Die Bewohner dieser beiden gemäßigten Erdstriche heißen
Llinsebattige (Heteroscii), weit sie ihren Schatten immer nur
nach einer Gegend werfen, nämlich die Bewohner der nördlich
gemäßigten Zone immer nach Norden, die der südlich gemä-
ßigten Zone immer nach Süden. Die aber, welche unmittelbar
in diesen Zonen an den Wendekreisen wohnen, sind einmal des
Jahres unschattig, wenn die Sonne bei ihnen im Solstitial-
punkte steht. Der Schatten verlängert sich bei den Bewohnern
der gemäßigten Zonen immer mehr, je näher sie den Polarkreisen
wohnen nach Norden oder Süden, weil die Sonnenstrahlen im-
mer schräger auf die abnehmenden Parallelkreise fallen.
In diesen beiden Erdgürteln wird die von den Wende- bis
zu den Polarkreisen immer mehr abnehmende Hitze einiger-
maßen durch die längeren Tage im Sommer ersetzt, und die
Verschiedenheit der Wärme und Kälte ist darin sehr bedeutend.
o. Auf die beiden kalten Zonen, welche zwei große Kreis-
fiächen um die Pole bilden, fallen die Sonnenstrahlen ganz
schräg oder beinahe wagerecht, so daß sie gleichsam nur über
ihre Oberfläche weggleiten. Die Tages- und die Jahrszeiten
sind hier einander entgegengesetzt. Wenn wir Sommer haben,
so geht die Sonne in der nördlichen kalten Zone gar nicht
unter, dann ist auch dort ein kurzer armseliger Sommer,
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
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Inhalt: Zeit: Geographie
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Xxxii
Erläuterung
Tab. Iii. Fig. 15. enthält int allgemeinen die Grenzen
vieler Produkte von Europa von S. nach N. nach den Breitegra-
dcn, wie ihre Verbreitung gewöhnlich angenommen wird. Da-
bei ist aber ja zu bemerken, daß manche Produkte, wie z. B. der
Wein re. in ihrer Verbreitung sich nicht genau an einen Breite-
grad binden (siehe die Anmerkung S. 278.), sondern oft schiefe
Linien bilden, indem der Boden, das Clima und andere Ursa-
chen, mannichfache Abweichungen in den verschiedenen Landern
herbeiführen. Diese Produktencharte, in den Handen der Schü-
ler, dient aber mehr zur Versinnlichung und zum Behalten, als
alle bloße Beschreibung und alles Auswendiglernen.
Tab. Iv. Fig. 14. stellt das Stromgebiet der Donau, als
ganzes Flußsystem bis zu ihren Mündungen dar, um den Schü-
lern den Begriff e'nes ganzen Flußgebietes mit seinen Neben- und
Seitenflüssen und deren verschiedenen kleinen Zuflüssen anschau-
lich deutlich zu machen, und daran nützliche Ideen zu knüpfen,
die den Verstand beschäftigen. Fig. 15. ist zur Versinnlichung
der verschiedenen Große und Quadratmeilenzahl und Vergleichung
des Flächeninhalts der Fluß- und Stromgebiete bestimmt, und
fig. 16. als Entwurf, nach welchem die Schüler die Hauptflüsse
jedes Welttheils allmählig, in Dreiecke von größerem Maaßstabe,
nach den im Buche angegebenen Längenzahlen ihres Laufes ein-
tragen, wodurch nicht nur das Behalten derselben erleichtert,
und die Verhältnisse ihnen klar werden, sondern auch durch's
Zeichnen und Messen andere Vortheile sich entfalten.
Tab. V. Fig. 17. gibt eine Versinnlichung des Flächenin-
halts der verschiedenen Länder in Quadraten, welche, gehörig
angewendet, dem Gedächtniß sehr gut zu Hülfe kommt, und ihre
so sehr verschiedene Arealgröße, dem Verstände durch Anschauung
deutlich macht. Die Berechnung und der Eintrag derselben in
Quadrate hat in mannichfaltiger Hinsicht großen Nutzen. Fig. 18.
enthält eine Versinnlichung der verschiedenen Tag - und Nachk-
längen in den 4 Jahreszeiten und den 12 Monaten des Jahres
für Deutschland im 49- Breitegrade. Das ganze Quadrat stellt
die Summe aller Tage und Nachte des Jahres dar. Die vcrti-
calen Striche theilen das Jahr nach den zwölf Monaten; von
diesen Strichen ist jeder dritte stärker gezeichnet, um den An-
fang eines neuen Vierteljahres und zugleich einer neuen Jahres-
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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Auflagennummer (WdK): 4
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Inhalt: Zeit: Geographie
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Die Charten. 4ö
15,000 Fuß hoch ftfrrr der Meeresfläche. Im 71. Grade der
Breite erreicht sie nur noch etwa 2000 Fuß, und senkt sich,
mehr gegen die Pole hin, immer tiefer, bis sie endlich, noch
näher um die Pole herum, auch die Flächen der Eismeere
erreicht. Daraus geht hervor, daß von demaequator an,
auf beiden Hemisphären ringsherum, bis an die Pole die
Grenze des ewigen Schnees oder der Eispunkt nach einer eige-
nen, ganz von der Peripherie der Erde verschiedenen, ovalen Bo-
genlinie immer tiefer herabsinke, nach bestimmten, aber noch nicht
genugsam erforschten, Verhältuisieu abnehme und niedriger werde,
bis sie endlich an den Eismeeren mit diesen zusammentreffe
(Tab. I. Fig. 4.).
Zur Versinnlichung dieser Verschiedenheit der Schneegrenze vom Ae-
qnator bis zu den Polen, kann man dieselbe im Durchschnitt,
wiewohl nicht ganz zuverläßig und hauptsächlich nur für die nörd-
liche Hemisphäre, nach dieser Tabelle sich vorstellen:
Breitegrad. Schneelinie. Breitegrad. Schneelinie.
0 15,000 Fuß 50 6000 Fuß
10 14,000 — 60 5000 —
20 15,000 — 65 4000 —
50 11,000 — 70 2000 —
40 9000 — 80 100 —
45 8000 — 90 0 —
Die Nord- und Südseite der Gebirge, die Lage, Erhöhung
und Beschaffenheit der Berge, klimatische Verhältnisse, Verschie-
denheit der Temperatur rc. führen in Absicht der Schnee li nie
mancherlei Abweichungen herbei. Z. B. im Himalaja ist sie
auf der Nordseite 17,000, am Chimborassv 15,746 Fuß hoch, am
Aequatvr aber nur 14,760, und in Mexiko 14,100 Fuß hoch.—
In den Pyreäen 9600 — auf der Südseite des Mont-Rosa 9000 —
in den Schweizeralpen 7500 — 8000 Fuß hoch. Am Caucasus
9900 — in den Karpathen 7980 — in Norwegen 4860—5100 —
am Polarzirkel nur 5600 Fuß hoch.
§.5. Die Ch arten.
' a. Charten gehören zum Globus und sind eigentlich nichts
anders, als Abzeichnungen der Oberfläche des Globus oder seiner
einzelnen Theile auf die Fläche eines Papieres aufgetragen. Da
aber die Erde eine Kugelfvrm hat, so ist es schwer, die Oberfläche
derselben richtig und genau auf einer Fläche darzustellen.— Die
Abriße einzelner Theile der Erdoberfläche nennt man Land-
charten, wenn sie größere oder kleinere Theile der Erdober-
fläche enthalten; Seecharten, wenn sie die, durch die User des
Landes begrenzte, Form der Meere, die darin befindlichen Sand-
bänke, Klippen, Blusen, Lenchtthürme, Seeströme, Rhecden, Hä-
sen,^ Buchten, Flußmündungen und die verschiedene Tiefe des
Wassers (nach Faden zu 6 Fuß gemessen) darstellen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Eilltheilllng der Erdoberflache.
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C. Eintheilung der Erdoberfläche.
§. 1. Entdeckungen, Erdthcile, Hauptmeere, Haupt/
abdachungen der Erdoberfläche, Stromgebiete und Strom-
becken, Produkte.
A. Erdentdecker. — Das mittelländische Meer wurde von
den alten untergegangenen Völkern, welche seine Küstenländer
bewohnten, als der Mittelpunkt der Erdscheibe betrachtet und
erhielt daher seinen Namen. Die Phönicier trieben Schiff-
fahrt, erwarben sich Länderkunde, nannten Asien und Europa
„Morgen- und Abendland," und von ihnen erhielten die
H e b r a e r und später die Grieche n viele Nachrichten. H om e r
gab 900 Jahre vor Christus die ältesten Berichte. Gleichzeitig
lebten die Carthaginenscr in Afrika, dessen Nord- und West-
küsten 600 Jahre vor Christus von Phöniciern und 450 vor
Christus von Hanno, von Gades ans, umschifft worden seyn
sollen. A n ax im ander ward im Jahre 556 vor Christus der erste
Erfinder der Landcharten. Herobot beschreibt um die nämliche
Zeit viele Länder. Der Indus wurde unter Dar ins, und das
Land bis znm Ganges 527 vor Christus'durch Alexanders d. G.
Kriegszug erforscht. Pytheas und Aristoteles gaben ihre
Nachrichten etwa 320jahre vor Christus. Die Syrer beschifften
um 250 vor Christus das caspische Meer. Erato st henes schrieb
sein Werk 225 vor Christus. Die Aeg y p ter eroberten im Jahr
221 Theile von Aethivpien und Arabien, und kamen bis zur In-
sel Ceylon und an den Ganges. Die Römer lernten die Lan-
der, die sie erobert hatten, genau kennen, ihre Schiffe gingen nach
Indien und in die Nordsee vor und nach Christi Geb. Strab o
schrieb über die Geographie im Jahre 25 nach Christus. Die Rö-
mer Pompon ins Mela 40 Jahre nach Christus und der ältere
P li n i u s 60 Jahre nach Christus. P tv l o m ä n s gab ein System
der Geographie seiner Zeit heraus ums Jahr 144 nach Christus.
Die Araber kamen in Asien bis an den Ganges und vom caspi-
schen Meere bis nach China, von 700 nach Christus an. Afrika
wurde durch sie näher bekannt. Die Normänner fuhren 900
nach Christus ins meiste Meer, kannten Island, Grönland und
etwas von der östlichen Küste von Nordamerika. Die Kreuz-
züge brachten manche Länderkunde nach Europa. Durch den
Heidenbekehrer Carpini und den Niederländer Rni6brok 1250
wurde die große Tartarei und Mongolei, und durch Marco Polo
aus Venedig, bis znm Jahr 1295 Hinterindien/ die Insel Su-
matra, China und Japan mehr bekannt.
Durch die Erfindung des Com passes wurde das Feld der
Entdeckungen mächtig erweitert. Christoph Kolumbus, ein
D
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Afrika Alexanders Ceylon Indien Nordsee Christi Asien China Afrika Island Nordamerika Europa Mongolei Venedig China Japan
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
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Allgemeine Einleitung.
Genueser, entdeckte 1492 Amerika; Vaskode Ga ma, ein Por-
tugiese, 1496 den Seeweg um Afrika nach Ostindien. Die uord«
östliche Küste von Nordamerika wurde von den Britten 1497 durch
den Venezianer Ca bot entdeckt. Ma gellan segelte 1520 um
die Südspitze von Amerika, durch die Magellans-Straße und
durchs große Weltmeer, nach Ostindien. Die Erde wurde in
allen Richtungen, bis jetzt etwa 50 mal, umsegelt: 1577 vou dem
Britten F. Drake; 1616 von dem Holländer le Maire. Die
Russen entdeckten 1648 die Behringsstraße, und erforschten die
nordöstliche Küste von Asien und die nordwestliche Küste von
Amerika. Das Südmeer wurde nun von mehreren europäi-
schen Seefahrern vielfältig durchschifft; Holländer entdeckten
1666 Neuholland. Die Britten, Dampicr 1679 — 1711 und
Anson 1740, Bougainvi lle 1766 — 69 und viele andere,
entdeckten und berichtigten Vieles. — Drei Reisen von 1768 —
1779 machte der ausgezeichnete Weltumsegler Jacob Cook
(spr. Cuuk), ein Engländer, mit ihm die beiden Förster, Preus-
sen. Vom Jahr 1785 — 88 de la Perouse, ein Franzose;
v. Krufenstern, ein Russe, von 1805 —1806; v. Kvtzebue
für Rußland von 1815 —1818. G. H. v. Langsdorf, aus
Baden, und mehrere andere erwarben sich, indem sie von Osten
nach Westen um die Südspitze von Amerika durch die Südsee
und das indische Weltmeer segelten, und um die Südspitze von
Afrika zurückkamen, vorzügliche Verdienste durch neuere Entdck-
knngeu und wissenschaftliche Darstellungen ihrer Reisen für die
Erdkunde unserer Zeit.
Das Innere der Länder haben in neuerer Zeit vorzüglich
näher erforscht: Tavernier aus Paris bis 1689; Tournefort
ans Air bis 1708; Niebuhr, ein Deutscher, bis 1767; Pal-
las, ein Russe, bis 1771; die Britten, Bruce bis 1773 und
Makenzie 1789; Mungo Park bis 1805; Alexander von
Humboldt, aus Preussen, und sein Freund Bon p land 1799
—1804; Otto Fr. v. Richter, aus Livland, bis 1816; Bel-
zoni bis 1819, und D. Rüppel, aus Frankfurt am Main,
bis 1828.
Durch die Erfindung der Bnchdruckerei konnten die wichti-
gen Nachrichten der Reisenden, schnell und weit, verbreitet wer-
den, und so entwickelte sich nach und nach die Kenntniß der geo-
graphischen Beschaffenheit der ganzen Erdoberfläche, wie wir sie
gegenwärtig besitzen.
B. Die Erd- oder Welttheile bestehen aus drei Konti-
nenten oder großen zusammenhängenden Strecken trocknen Lan-
des und den dazu gehörigen Inseln, von 5 Hauptmeeren auf
allen Seiten begrenzt. — Der größte und östliche Conti-
nent (vom ersten Meridian von Ferro), auch Ostveste genannt,
enthält etwa 1,400,000 lumeilen Grundfläche und umfaßt die
drei Welttheile Asien, Afrika und Europa, die alte Welt ge-
nannt, weil man sie schon vor mehreren tausend Jahren, wenig-
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Extrahierte Personennamen: Britten_F._Drake le_Maire Anson Jacob_Cook Langsdorf Tavernier Alexander_von
Humboldt Alexander Otto D._Rüppel
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Afrika Ostindien Nordamerika Amerika Ostindien Asien Amerika Bougainvi Baden Amerika Afrika Paris Preussen Livland Frankfurt_am_Main Asien Afrika Europa