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1. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 10

1845 - Heidelberg : Winter
10 §. 4. Die Entstehung des Heldenthums. Die sich in Wüsten oder Steppen verloren, waren auf (Klein-) Viehzucht und zu einem immer unstät umher- ziehenden Leben angewiesen, wie die Nomadenstämme der Araber, Scpthen, Tartaren, Mongolen re. Die in Gebirgen sich festsetzten, lebten von der Jagd und verfielen bald leicht auch auf Krieg, der ihnen durch Raub und Plünderung leichtere und größere Beute versprach und manche von ihnen zuletzt zu Raubvölkern (wie z.b. die Amalekiter, Midianiter re.), oder zu Eroberungs- völkern (wie die Hunnen re.), ja manche solcher Iagdvölker zu völligwilden (wiediekaraiben,Buschmänner re.) machte. Die an w o h l g e l e g e n c n Meeren ihre Sitze auf- schlugen (wie z. B. das kanaanitische Volk der Phönizier), kamen auf Schifffahrt und dadurch auf den Seehandel, welcher den Austausch von Natur- und Kunsterzeugniffen der durch das Meer getrennten Länder bezweckt und nicht nur, gleich dem Karawanenhandcl, die im Raum entferntesten Völker in geistigen Verkehr setzt, sondern der auch damals insbesondere verhinderte, daß die Bewohner der vordern Küstenländer (des mittelländischen, schwarzen und indischen Meeres) nicht in die Barbarei versanken, der die Bewohner der Mittlern und nördlichen Länder der drei alten Welttheile anheimfielen. Die aber an u n w i r t h b a r e Meeresküsten gerie- then, sahen sich genöthigt, ihr Daseyn mit Fischfang zu fristen und in kärglicher Lage ein dürftiges geistiges Leben zu führen, (wie z. B. die Samojeden, Ostjaken, Kamtschadalen, Eskimo's rc.) 4. Die Entstehung des Heidenthums. §. 4. <3e mehr die Menschen aus der ursprünglichen Überein- stimmung mit dem Willen Gottes heraus und in den Eigen- willen fielen, desto mehr entschwand ihnen das Bewußtseyn ihrer ersten innigen Gemeinschaft mit Gott, desto weniger

2. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. XI

1837 - Heidelberg : Winter
Vorrede. Xi dem Nothwendigen, Stabilen und Permanenten zu dem Politischen d. i. dem Arbiträren, Veränderlichen, Wech- selnden fortschreitet, indem sie die Geschichte, in welcher sich auf dem ersteren das leztere ans der Vergangenheit als ein gegenwärtiges so oder so gestaltet hat, als ihr nothwendiges Mittelglied in sich aufnimmt. Deßhalb habe ich aber auch in dieser neuesten Auf- lage noch strenger als in den früheren beide Theile ih- rem Begriffe nach zu sondern gesucht, in die natürliche Geographie nur aufgenommen, was ihr angehört, und deß- halb die ganze Städtebeschreibnng, da jede Stadt zur Bedingung ihrer gegenwärtigen Gestalt die historische Ent- wicklung des Landes und somit etwas rein politisches hat, in die politische Geographie gesetzt, wahrend in dem na- türlichen Theile nur der Name mit der Einwohnerzahl und etwaigen Naturmerkwürdigkeiten angegeben ist, als Bezeichnung der natürlichen Stelle, des Terrains, dem dieser Name angehört. Dadurch ist die Abtheilung nach Naturgrenzen um ein bedeutendes kleiner geworden, und eignet sich deßwegen um so besser, wenn die Einleitung einen ersten Curs des geographischen Unterrichts bildet, zu einem im Verhältniß zum Alter und der Erkenntniß- kraft der Schüler stehenden zweiten Cursus. Dieser ersten Abtheilung sind, als nur Gegenstände der natürlichen Geographie enthaltend, die für die Ueber- sicht und den Unterricht so bedeutsamen Tabellen in einer sehr vollständigen und durchaus revidirten Weise ange- hängt. Es ist A. eine Gebirgstabelle, B. eine Höhen- tabelle, €. eine Tabelle über die Vorgebirge, I). eine Tabelle über die Meere, Meerbusen und Meerengen, E. eine Flußtabelle, F. eine Tabelle über die Landseen,

3. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. XIX

1837 - Heidelberg : Winter
Xix über geographischen Unterricht. und nach erweitert, zur Wiederholung für den Lehrer und für die Reproduktion des Schülers den größten Nutzen gewahren. Der ganze Unterricht wurde von nur nach einer sich selbst darbietenden und in diesenr Buche deutlich hervortretenden Stufen- folge nach dreifacher Abtheilung, wodurch sich drei genau in ein- ander greifende geographische Leh'rcurse bilden, behandelt. Erster Cursus. In diesem ersten Curse für die untersten Classen der Lehr- anstalten soll ein allgemeines und richtiges Bild der Gestalt und Oberflache der Erde auf die oben bezeichnete Weise dem Geiste der Kinder eingeprägt, alle geographischen Vorbegriffe kurz entwickelt, durch Anschauung versinnlicht und erörtert wer- den, damit auch dieser abstracte Theil der Geographie der Fas- sungskraft des Schülers gemäß möglichst concret sich darstelle. Dabei tritt die Uebung ein, sich auf den vorgelegten Planiglo- bien, nach den acht ersten Himmelsgegenden (welche bei mir im Lehrzimmer an den Wanden genau bezeichnet sind,) mittelst einer selbstgefertigten Windrose schnell und genau zu orientiren. Zugleich kann manches von den Naturprodukten und dergleichen erzählt, besonders aber auf das Wichtigste der ganzen physischen Be- schaffenheit der Erdoberfläche Rücksicht genommen, das Allge- meine der Continente, Welttheile, Hauptinseln und Meere mit- getheilt, sowie die bedeutendsten Stromgebiete und Abdachungen der Länder als natürliche Gränzscheiden der Erdoberfläche darge- stellt, und sogar die Lage der allerbedeutendsten Städte (deren aber nur etwa wie bei Caspari in seinem ersten Curse sehr we- nige seyn dürfen) angegeben werden; vor allem aber muß in dieser ersten Entwicklung des allgemeinsten Theiles geographi- schen Stoffes, das Gedächtniß der Kinder vor aller Ueberla- dung mit Namen und Zahlen wohl bewahrt bleiben. Zweiter Cursus. Im zweiten Curse des geographischen Unterrichtes nahm ich zuerst eine ganz genaue und detaillirte Erläuterung des Globus und der Charten unter Benutzung des von mir revidirten größe- ren Erdglobus *) mit den Schülern vor, bis sie von sämmtli- *) Heidelberg, bei Meder 1222, 9

4. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 33

1837 - Heidelberg : Winter
55 Zonen und Climate. senkrecht auf diesen Erdgürtel fallen, so ist die Hitze auch viel stärker in dieser Avne, als in den übrigen. Der Flächenraum der heissen Zone beträgt über 3,700,000 szmeilen, und umfaßt auf beiden Seiten des Aequators fast 47 Brcitegrade oder bei- nahe 2/5 der ganzen Oberfläche der Erde. Die Länder dieses Erdgürtels nennt man auch Tr open land er. Die beiden Erdgürtel, welche zwischen den zwei Wcndezir- keln und zwischen den Polarkreisen liegen, haben jeder eine Breite von 645 Meilen oder 43 Breitegrade, über l/4 der Erdoberfläche, und heißen ans der nördlichen Hemisphäre die nördliche ge- mäßigte Zone (Zona septentrionalis. Zona temperata borealis), auf der südlichen Hemisphäre, die südliche gemäßigte Zone (Zona australis. Zona temperata australis). Auf diese beiden Erd- striche fallen die Sonnenstrahlen schon beträchtlich mehr in schie- fer Richtung; daher ist in denselben die Hitze mehr gemäßigt und mit Kälte abwechselnd. Der Flächenraum jeder gemä- ßigten Zone enthält über 2,400,000 ^Meilen. Die beiden kleinsten Erdgürtel, welche von den Polarzirkcln an um die beiden Pole herumlaufeu, enthalten von diesen Kreisen bis zu den Polen jeder eine Breite von 352v4 Meilen, und einen Flächen raum von beinahe 385,000 ^Meilen oder zu- sammen fast V12 der ganzen Erdoberfläche. Den von dem nörd- lichen Polarzirkel eingeschlostenen Thcil der Erdoberfläche nennt man die nördliche kalte Zone (Zona frigida borealis); und den, durch den südlichen Polarzirkel eingeschlostenen Raum, die südliche kalte Zone (Zona frigida australis). Denn die Sonnen- strahlen , welche auf die kalten Erdgürtel, worin noch überdem eine Abplattung bemerklich ist, nur in ganz schiefer Richtung fallen können, erwärmen diese Erdtheile am wenigsten; daher ist hier meistens die Kälte sehr groß. b. Durch diese Abtheilungen der Zonen, vermittelst der Wende- und Polarkreise auf dem Globus, wird auch das phy- sische Tlima der 5 Erd gürtet im Allgemeinen geographisch aus dem Globus bestimmt. Man versteht darunter die Einwir- kungen der Sonne auf die Lage und den Boden der großen Erd- gürtel, die sich durch Wärme und Kälte im Großen offenbart, und welche vom Aequator bis zu den Polen sehr verschieden sind, auch viele Abweichungen in der Temperatur der Luft und des Bodens zulasten. Daher muß man das physische Clima ein- zelner Orte sorgfältig von dem ph »fischen Haupte lima eines ganzen Erdgürtels unterscheiden. (Tab. Ii. Fig. 10.) Auf diese heisse Zone fallen die Sonnenstrahlen, das ganze Jahr hindurch, senkrecht, weil sie den höchsten Theil des Erdkör- pers in sich faßt; daraus entsteht dort die größte Hitze auf der ganzen Erdoberfläche. Daher ist dort auch kein solcher Winter, wie bei uns, sondern es tritt statt dessen eine Regenzeit, welche meh- rere Wochen oder Monate dauert, ein. Jedoch giebt es auch in dieser Zone Hochebenen und Gebirge, wo die angenehmste Frühlings- wärme und noch höhere, wo die empfindlichste Kälte immer herrscht. C

5. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 34

1837 - Heidelberg : Winter
34 Allgemeine Einleitung. Auf die gemäßigten Zonen satten, bei ihrer starken Abda- chung, die Sonnenstrahlen das ganze Jahr hindurch schräger. Daher ist in denselben das p h ysisch e bl im a im Ganzen gemäßigt. Doch ist auch die Temperatur in einzelnen Gegenden sehr verschieden. Auf die beiden kalten Zonen fallen die Sonnenstrahlen ganz schräg und gleiten gleichsam über diese beiden Erdstriche nur hin, weil sie gegen die Sonne in ganz schiefer Richtung, bei dem Umschwung der Erdkugel um ihre Achse, erscheinen. Deßwegen ist das physische Clima in Absicht der Kälte weit stärkerund anhaltender, als in den vorher erläuterten. Allein es giebt auch hier Abweichungen vom Ganzen ans kurze Zeit / indem zuweilen in einzelnen Gegenden die Hitze weit großer ist, als in einzelnen Länderstrecken der gemäßigten Erdgürtel. Ein plötzlicher Ueber- gan g der Wärme und Kälte an den Wende-und Polarkreisen ist aber nicht vorhanden; sondern vom Aeqnatvr bis zu den Polen eine a l l m ä h l i g e V e r ä n d er u n g, die von 10 zu 10 Graden erst in ihrer Stufenfolge merkbarer, und durch die Schneelinie genauer und bestimmter, hauptsächlich aber nur für die nördliche Hemisphäre, bezeichnet wird. (Siehe unten §. 4. <1. und Tab. I. Fig. 2. 4. und 5.) Zunächst um die Pole herum ist, bei der hier befindlichen Abplattung der Erdkugel, eine große Strecke immerwährend mit Eis und Schnee bedeckt, welche durch die hier so schwachen Wirkungen der Sonnenstrahlen nie anfthanen können, und die Eismeere sind an manchen Orten bis auf den Grund gefroren. Auch ist die südliche Hälfte der Erdoberfläche gegen die kalte Zone hin weit kälter, als die nördliche, wahrscheinlich weil sich dort weniger Land befindet, als im Norden. Auf die zahllosen Verschiedenheiten der climatischen Verhältnisse wirken außer den Sonnenstrahlen noch gar viele andere Umstände ein; z. B. der Wechsel der Jahrszeiten und der Tage und Nächte; die Erhöhungen oder Niederungen eines Erdstriches, die Ortslagen an der See, an Bergen und Flüssen; Waldungen und große Sümpfe, der Enltnrgrad und die Beschaf- fenheit des Erdbodens, die mannigfaltigen Arten der Gewächse; Winde, Nebel, Regen n. s. w. Daher läßt sich eine genaue und allgemeine Bestimmung des physischen Climas einzelner Gegenden noch nicht angeben. c. Eine höchstwichtige Erscheinung ist die verschiedene Dauer der Lage und der Ltächte auf der ganzen Oberfläche der Erde, die auf beiden Hemisphären vom -Aeqnatvr bis zu den Polen in genau bestimmtem Verhältniß sich verändert. Dieser Unterschied rührt, wie jener der 5 Hanptzonen, von der Einwirkung der Sonnenstrahlen, oder von der geraden oder senkrechten, mehr sebie- fen oder ganz schrägen Richtung derselben her. (Tab. Ii. Fig. 10.) Schon seit langer Zeit theilt man ans diesem Grunde die beiden Hemisphären nach den Parallelkreisen in 50 schmale Erd- striche, Climate der Lages- und Ltachtlangen (mathe- matische oder astronomische Climate) genannt, ein, welche, sich auf die Vertheilnng des Sonnenlichts gründend, die Dauer

6. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 39

1837 - Heidelberg : Winter
59 Ekliptik. Die Bewohner dieser Erdgegenden nennt man, so wie die unter dem Aequator wohnenden, jährlich zw e i ma l Zweischar- tigte (Amphiscii), weil sie ihren Schatten in dem einen Sommer gegen Süden, in dem andern aber gegen Norden werfen, wenn aber die Sonne im Zenith über ihnen steht, nnschattig sind. tl. In den beiden gemäßigten Zonen, auf welche die Sonnenstrahlen immer schräger auffallen, je weiter sie gegen die Pole vorrücken, und über welchen die Sonne nie senkrecht steht, finden sich'alle vier Jahrszeiten, jede nur ein- mal, während dem Laufe eines Jahres. Wenn die Sonne über den Aeguinvctialpunkten steht, so ist es in diesen beiden Zonen Frühling und Herbst, und die Tage und Nächte sind sich gleich am 23. März und am 23. September. Steht die Sonne senkrecht über den S v l st i t i a l p n n k t e n der Wendekreise: so haben die gemäßigten Zonen Sommer oder Winter, aber im- mer entgegengesetzt. Denken wir uns dieselbe bis anf den Sol- stitialpnnkt im Wendekreis des Krebses hinaufgerückt, so hat die nördliche Halbkugel Sommer, und der längste Tag tritt in dieser Zone immer am 23. Juni ein. Anf der südlichen Halbkugel ist es aber um diese Zeit Winter, weil die Son- nenstrahlen in der schrägsten Richtung auf sie fallen und in jenem gemäßigten Erdgürtel ist der kürzeste Tag am 23. Juni. So ist cs denn auch umgekehrt bei uns Winter, und der kürzeste Tag am 23. Dezember, wenn die Bewohner der südlich gemä- ßigten Zone Sommer und ihren längsten Tag am 23. Dezember haben. Die Bewohner dieser beiden gemäßigten Erdstriche heißen Llinsebattige (Heteroscii), weit sie ihren Schatten immer nur nach einer Gegend werfen, nämlich die Bewohner der nördlich gemäßigten Zone immer nach Norden, die der südlich gemä- ßigten Zone immer nach Süden. Die aber, welche unmittelbar in diesen Zonen an den Wendekreisen wohnen, sind einmal des Jahres unschattig, wenn die Sonne bei ihnen im Solstitial- punkte steht. Der Schatten verlängert sich bei den Bewohnern der gemäßigten Zonen immer mehr, je näher sie den Polarkreisen wohnen nach Norden oder Süden, weil die Sonnenstrahlen im- mer schräger auf die abnehmenden Parallelkreise fallen. In diesen beiden Erdgürteln wird die von den Wende- bis zu den Polarkreisen immer mehr abnehmende Hitze einiger- maßen durch die längeren Tage im Sommer ersetzt, und die Verschiedenheit der Wärme und Kälte ist darin sehr bedeutend. o. Auf die beiden kalten Zonen, welche zwei große Kreis- fiächen um die Pole bilden, fallen die Sonnenstrahlen ganz schräg oder beinahe wagerecht, so daß sie gleichsam nur über ihre Oberfläche weggleiten. Die Tages- und die Jahrszeiten sind hier einander entgegengesetzt. Wenn wir Sommer haben, so geht die Sonne in der nördlichen kalten Zone gar nicht unter, dann ist auch dort ein kurzer armseliger Sommer,

7. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. XXXII

1837 - Heidelberg : Winter
Xxxii Erläuterung Tab. Iii. Fig. 15. enthält int allgemeinen die Grenzen vieler Produkte von Europa von S. nach N. nach den Breitegra- dcn, wie ihre Verbreitung gewöhnlich angenommen wird. Da- bei ist aber ja zu bemerken, daß manche Produkte, wie z. B. der Wein re. in ihrer Verbreitung sich nicht genau an einen Breite- grad binden (siehe die Anmerkung S. 278.), sondern oft schiefe Linien bilden, indem der Boden, das Clima und andere Ursa- chen, mannichfache Abweichungen in den verschiedenen Landern herbeiführen. Diese Produktencharte, in den Handen der Schü- ler, dient aber mehr zur Versinnlichung und zum Behalten, als alle bloße Beschreibung und alles Auswendiglernen. Tab. Iv. Fig. 14. stellt das Stromgebiet der Donau, als ganzes Flußsystem bis zu ihren Mündungen dar, um den Schü- lern den Begriff e'nes ganzen Flußgebietes mit seinen Neben- und Seitenflüssen und deren verschiedenen kleinen Zuflüssen anschau- lich deutlich zu machen, und daran nützliche Ideen zu knüpfen, die den Verstand beschäftigen. Fig. 15. ist zur Versinnlichung der verschiedenen Große und Quadratmeilenzahl und Vergleichung des Flächeninhalts der Fluß- und Stromgebiete bestimmt, und fig. 16. als Entwurf, nach welchem die Schüler die Hauptflüsse jedes Welttheils allmählig, in Dreiecke von größerem Maaßstabe, nach den im Buche angegebenen Längenzahlen ihres Laufes ein- tragen, wodurch nicht nur das Behalten derselben erleichtert, und die Verhältnisse ihnen klar werden, sondern auch durch's Zeichnen und Messen andere Vortheile sich entfalten. Tab. V. Fig. 17. gibt eine Versinnlichung des Flächenin- halts der verschiedenen Länder in Quadraten, welche, gehörig angewendet, dem Gedächtniß sehr gut zu Hülfe kommt, und ihre so sehr verschiedene Arealgröße, dem Verstände durch Anschauung deutlich macht. Die Berechnung und der Eintrag derselben in Quadrate hat in mannichfaltiger Hinsicht großen Nutzen. Fig. 18. enthält eine Versinnlichung der verschiedenen Tag - und Nachk- längen in den 4 Jahreszeiten und den 12 Monaten des Jahres für Deutschland im 49- Breitegrade. Das ganze Quadrat stellt die Summe aller Tage und Nachte des Jahres dar. Die vcrti- calen Striche theilen das Jahr nach den zwölf Monaten; von diesen Strichen ist jeder dritte stärker gezeichnet, um den An- fang eines neuen Vierteljahres und zugleich einer neuen Jahres-

8. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 45

1837 - Heidelberg : Winter
Die Charten. 4ö 15,000 Fuß hoch ftfrrr der Meeresfläche. Im 71. Grade der Breite erreicht sie nur noch etwa 2000 Fuß, und senkt sich, mehr gegen die Pole hin, immer tiefer, bis sie endlich, noch näher um die Pole herum, auch die Flächen der Eismeere erreicht. Daraus geht hervor, daß von demaequator an, auf beiden Hemisphären ringsherum, bis an die Pole die Grenze des ewigen Schnees oder der Eispunkt nach einer eige- nen, ganz von der Peripherie der Erde verschiedenen, ovalen Bo- genlinie immer tiefer herabsinke, nach bestimmten, aber noch nicht genugsam erforschten, Verhältuisieu abnehme und niedriger werde, bis sie endlich an den Eismeeren mit diesen zusammentreffe (Tab. I. Fig. 4.). Zur Versinnlichung dieser Verschiedenheit der Schneegrenze vom Ae- qnator bis zu den Polen, kann man dieselbe im Durchschnitt, wiewohl nicht ganz zuverläßig und hauptsächlich nur für die nörd- liche Hemisphäre, nach dieser Tabelle sich vorstellen: Breitegrad. Schneelinie. Breitegrad. Schneelinie. 0 15,000 Fuß 50 6000 Fuß 10 14,000 — 60 5000 — 20 15,000 — 65 4000 — 50 11,000 — 70 2000 — 40 9000 — 80 100 — 45 8000 — 90 0 — Die Nord- und Südseite der Gebirge, die Lage, Erhöhung und Beschaffenheit der Berge, klimatische Verhältnisse, Verschie- denheit der Temperatur rc. führen in Absicht der Schnee li nie mancherlei Abweichungen herbei. Z. B. im Himalaja ist sie auf der Nordseite 17,000, am Chimborassv 15,746 Fuß hoch, am Aequatvr aber nur 14,760, und in Mexiko 14,100 Fuß hoch.— In den Pyreäen 9600 — auf der Südseite des Mont-Rosa 9000 — in den Schweizeralpen 7500 — 8000 Fuß hoch. Am Caucasus 9900 — in den Karpathen 7980 — in Norwegen 4860—5100 — am Polarzirkel nur 5600 Fuß hoch. §.5. Die Ch arten. ' a. Charten gehören zum Globus und sind eigentlich nichts anders, als Abzeichnungen der Oberfläche des Globus oder seiner einzelnen Theile auf die Fläche eines Papieres aufgetragen. Da aber die Erde eine Kugelfvrm hat, so ist es schwer, die Oberfläche derselben richtig und genau auf einer Fläche darzustellen.— Die Abriße einzelner Theile der Erdoberfläche nennt man Land- charten, wenn sie größere oder kleinere Theile der Erdober- fläche enthalten; Seecharten, wenn sie die, durch die User des Landes begrenzte, Form der Meere, die darin befindlichen Sand- bänke, Klippen, Blusen, Lenchtthürme, Seeströme, Rhecden, Hä- sen,^ Buchten, Flußmündungen und die verschiedene Tiefe des Wassers (nach Faden zu 6 Fuß gemessen) darstellen.

9. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 49

1837 - Heidelberg : Winter
Eilltheilllng der Erdoberflache. 49 C. Eintheilung der Erdoberfläche. §. 1. Entdeckungen, Erdthcile, Hauptmeere, Haupt/ abdachungen der Erdoberfläche, Stromgebiete und Strom- becken, Produkte. A. Erdentdecker. — Das mittelländische Meer wurde von den alten untergegangenen Völkern, welche seine Küstenländer bewohnten, als der Mittelpunkt der Erdscheibe betrachtet und erhielt daher seinen Namen. Die Phönicier trieben Schiff- fahrt, erwarben sich Länderkunde, nannten Asien und Europa „Morgen- und Abendland," und von ihnen erhielten die H e b r a e r und später die Grieche n viele Nachrichten. H om e r gab 900 Jahre vor Christus die ältesten Berichte. Gleichzeitig lebten die Carthaginenscr in Afrika, dessen Nord- und West- küsten 600 Jahre vor Christus von Phöniciern und 450 vor Christus von Hanno, von Gades ans, umschifft worden seyn sollen. A n ax im ander ward im Jahre 556 vor Christus der erste Erfinder der Landcharten. Herobot beschreibt um die nämliche Zeit viele Länder. Der Indus wurde unter Dar ins, und das Land bis znm Ganges 527 vor Christus'durch Alexanders d. G. Kriegszug erforscht. Pytheas und Aristoteles gaben ihre Nachrichten etwa 320jahre vor Christus. Die Syrer beschifften um 250 vor Christus das caspische Meer. Erato st henes schrieb sein Werk 225 vor Christus. Die Aeg y p ter eroberten im Jahr 221 Theile von Aethivpien und Arabien, und kamen bis zur In- sel Ceylon und an den Ganges. Die Römer lernten die Lan- der, die sie erobert hatten, genau kennen, ihre Schiffe gingen nach Indien und in die Nordsee vor und nach Christi Geb. Strab o schrieb über die Geographie im Jahre 25 nach Christus. Die Rö- mer Pompon ins Mela 40 Jahre nach Christus und der ältere P li n i u s 60 Jahre nach Christus. P tv l o m ä n s gab ein System der Geographie seiner Zeit heraus ums Jahr 144 nach Christus. Die Araber kamen in Asien bis an den Ganges und vom caspi- schen Meere bis nach China, von 700 nach Christus an. Afrika wurde durch sie näher bekannt. Die Normänner fuhren 900 nach Christus ins meiste Meer, kannten Island, Grönland und etwas von der östlichen Küste von Nordamerika. Die Kreuz- züge brachten manche Länderkunde nach Europa. Durch den Heidenbekehrer Carpini und den Niederländer Rni6brok 1250 wurde die große Tartarei und Mongolei, und durch Marco Polo aus Venedig, bis znm Jahr 1295 Hinterindien/ die Insel Su- matra, China und Japan mehr bekannt. Durch die Erfindung des Com passes wurde das Feld der Entdeckungen mächtig erweitert. Christoph Kolumbus, ein D

10. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 50

1837 - Heidelberg : Winter
50 Allgemeine Einleitung. Genueser, entdeckte 1492 Amerika; Vaskode Ga ma, ein Por- tugiese, 1496 den Seeweg um Afrika nach Ostindien. Die uord« östliche Küste von Nordamerika wurde von den Britten 1497 durch den Venezianer Ca bot entdeckt. Ma gellan segelte 1520 um die Südspitze von Amerika, durch die Magellans-Straße und durchs große Weltmeer, nach Ostindien. Die Erde wurde in allen Richtungen, bis jetzt etwa 50 mal, umsegelt: 1577 vou dem Britten F. Drake; 1616 von dem Holländer le Maire. Die Russen entdeckten 1648 die Behringsstraße, und erforschten die nordöstliche Küste von Asien und die nordwestliche Küste von Amerika. Das Südmeer wurde nun von mehreren europäi- schen Seefahrern vielfältig durchschifft; Holländer entdeckten 1666 Neuholland. Die Britten, Dampicr 1679 — 1711 und Anson 1740, Bougainvi lle 1766 — 69 und viele andere, entdeckten und berichtigten Vieles. — Drei Reisen von 1768 — 1779 machte der ausgezeichnete Weltumsegler Jacob Cook (spr. Cuuk), ein Engländer, mit ihm die beiden Förster, Preus- sen. Vom Jahr 1785 — 88 de la Perouse, ein Franzose; v. Krufenstern, ein Russe, von 1805 —1806; v. Kvtzebue für Rußland von 1815 —1818. G. H. v. Langsdorf, aus Baden, und mehrere andere erwarben sich, indem sie von Osten nach Westen um die Südspitze von Amerika durch die Südsee und das indische Weltmeer segelten, und um die Südspitze von Afrika zurückkamen, vorzügliche Verdienste durch neuere Entdck- knngeu und wissenschaftliche Darstellungen ihrer Reisen für die Erdkunde unserer Zeit. Das Innere der Länder haben in neuerer Zeit vorzüglich näher erforscht: Tavernier aus Paris bis 1689; Tournefort ans Air bis 1708; Niebuhr, ein Deutscher, bis 1767; Pal- las, ein Russe, bis 1771; die Britten, Bruce bis 1773 und Makenzie 1789; Mungo Park bis 1805; Alexander von Humboldt, aus Preussen, und sein Freund Bon p land 1799 —1804; Otto Fr. v. Richter, aus Livland, bis 1816; Bel- zoni bis 1819, und D. Rüppel, aus Frankfurt am Main, bis 1828. Durch die Erfindung der Bnchdruckerei konnten die wichti- gen Nachrichten der Reisenden, schnell und weit, verbreitet wer- den, und so entwickelte sich nach und nach die Kenntniß der geo- graphischen Beschaffenheit der ganzen Erdoberfläche, wie wir sie gegenwärtig besitzen. B. Die Erd- oder Welttheile bestehen aus drei Konti- nenten oder großen zusammenhängenden Strecken trocknen Lan- des und den dazu gehörigen Inseln, von 5 Hauptmeeren auf allen Seiten begrenzt. — Der größte und östliche Conti- nent (vom ersten Meridian von Ferro), auch Ostveste genannt, enthält etwa 1,400,000 lumeilen Grundfläche und umfaßt die drei Welttheile Asien, Afrika und Europa, die alte Welt ge- nannt, weil man sie schon vor mehreren tausend Jahren, wenig-
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